Saeco and Solis Espresso Coffee Machine History
There was an interesting article in the Swiss News Paper «Tages-Anzeiger» about the history of our so beloved home espresso coffee makers. Unfortunately the article is in German. Just use a translator such as http://www.google.com/language_tools
Mit dem Prototyp fing es an: Arthur Schmed baute in den Achtzigerjahren |
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Der Ingenieur, der unser Leben veränderte
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Seit ein paar Jahren gehört die automatische Kaffeemaschine zur Standardausstattung der Schweizer Küchen und Büros. Sie hat die Trinkgewohnheiten verändert, sogar unser Leben.
Von Walter Jäggi
Früher hat man den Kaffee so gemacht: Bohnen mahlen in der Handmühle, die man zwischen die Oberschenkel klemmte, Kaffeepulver und Zichorienzusatz in einen Filter geben, siedend heisses Wasser darüber giessen, Filter entfernen, Kaffee aus der Kanne einschenken. Irgendwann gab es dann Brühmaschinen, das Prinzip blieb sich gleich - und der Kaffee auch. Den Italienerinnen und Italienern war dieser Schweizer Kaffee nicht geheuer. Sie wollten Kaffee nicht als Frühstücksgetränk, sondern als Genussmittel konsumieren. Doch die Caffè-Bar mit dem kundigen Barista fehlte. In Wetzikon nahm sich ihr Landsmann Sergio Zappella des Problems an. Er führte in den 70er-Jahren ein Elektrogeschäft und verkaufte die von seinem Schwager in Italien gebauten Espressomaschinen. Bloss: Die funktionierten nicht so recht.
Eine Verkäuferin in einem benachbarten Laden versprach, einen Bekannten vorbeizuschicken. Der sei Ingenieur und bringe die Maschine sicher zum Laufen. Der Ingenieur war Arthur Schmed aus Rüti, eigentlich Maschinenbauer und im Grossanlagenbau tätig, Projektleiter einer Sondermüllverbrennungsanlage. Schmed kam, sah sich das technische Problem an und löste es. Dabei kam ihm eine Idee: Müsste man nicht die Espressomaschine vollkommen automatisieren, sodass jeder Laie auf Knopfdruck einen guten Espresso herstellen kann? Profikaffee für jedermann
Schmeds Grundgedanke war, den Teil der Maschine, der verschmutzt wird, herausnehmbar und wasserfest zu machen. So konnte auch eine Hausfrau oder ein Bürolist die Maschine einfach in Betrieb halten. «Profimaschinen gab es ja, ich wollte keine Maschine konstruieren, die 30 000 Franken kostet und alle paar Wochen von einem Profi gewartet werden muss», erzählt Schmed. Also baute er eine kleine, raffinierte Maschine für den Hausgebrauch, zwei Jahre arbeitete er daran. Passte nicht in die Schweizer Norm
Nauers Marketingleute schlugen die Hände über dem Kopf zusammen, als
Schmed machte sich wieder ans Werk, konstruierte die Maschine so um,
Bei Saeco in den italienischen Bergen lief die Produktion bald auf Hochtouren, der Personalbestand musste von 50 auf 500 Leute vergrössert werden. Saeco lieferte die Maschinen zu Zehntausenden an
Solis und verkaufte sie in anderen Ländern unter der Marke Saeco selber. Arthur Schmed hatte inzwischen ganz ins Kaffeemaschinenfach gewechselt. «Einige Ingenieurkollegen haben zwar den Kopf geschüttelt, doch ich fand diese Arbeit faszinierend», sagt Schmed. Es gab interessante technische Probleme in vielen Bereichen zu lösen: Kunststofftechnik, Pumpen, Elektro- und Steuerungstechnik, Fabrikation. Als eine neue Maschine herauskam, die gleichzeitig zwei Tassen herstellen konnte, gab es beispielsweise Kunden-reklamationen (vor allem aus Deutschland), weil nicht in jeder Tasse gleich viel Kaffee war. Abhilfe konnte nur ein Durchflussmesser schaffen, der aber für ein Massenprodukt viel zu teuer war. Schmed entwickelte einen Durch-flussmesser, der einfach und billig herzustellen war, und die Tassen wurden immer gleich voll. In der Businesswelt
Der Ingenieur wurde immer mehr zum Manager und machte ganz neue Erfahrungen. In den 90er-Jahren trat eine amerikanische Firma an Saeco heran und wollte die Firma aufkaufen. Die Besitzer wollten nicht verkaufen
Kurz vor dem Bankrott boten die Amerikaner die Firma den alten Besitzern wieder an. Es war fünf vor zwölf, oder noch später. Schmed erinnert sich: «Wir bekamen den Bescheid, wir sollten am nächsten Tag um 10 Uhr in London sein, für die Verhandlungen mit den Banken.» Ein Freund, der als Swissair-Pilot gut Englisch sprach, kam mit. «Es ging zu wie auf dem Basar», berichtet Schmed. «Mit lief es kalt über den Rücken, wie da um Millionen gefeilscht wurde.» Am Ende waren die alten Besitzer jedenfalls die neuen.
Auszug aus dem Zürcher «Tages-Anzeiger» vom 9. Februar 2007 |